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Durch den Ausbruch des Coronavirus hat sich das Reisen, wie wir es kannten komplett verändert. Nach den weltweiten Reisebeschränkungen folgten Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsrisikos an Flughäfen und an Bord. Doch mit geschlossenen Lounges und Maskenpflicht scheint für viele Menschen ein glamouröses Reiseerlebnis nur schwer vorstellbar. Ich war daher sehr gespannt, was mich auf meinem Flug in Lufthansa First Class an Bord der Boeing 747-8 von Frankfurt nach Chicago erwarten würde.

Dies war eine notwendige Reise in die USA, die schon vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie in Europa geplant und gebucht hatte. Da es die Umstände erforderten und Reiserichtlinien zuließen, habe ich mich gegen eine Umbuchung auf einen späteren Zeitpunkt entschieden.

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Buchung

Erfahrung am Boden

Kabine & Sitz

Ausstattung & Komfort

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Speisen & Getränke

Service

Gesamteindruck

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Buchung

Zwischen dem Zeitpunkt der Buchung und dem tatsächlichen Abflug war einige Zeit vergangenen. Ursprünglich hatte ich einen Hin- und Rückflug ab Berlin-Tegel (TXL) in SWISS Business Class für 1.600 Euro gebucht. Da der Aufpreis in die SWISS First Class jedoch nur rund 300 Euro betrug, nutze ich dieses Upgrade-Angebot für den Hinflug.

Durch die Reisebeschränkungen und damit verbundenen Flugplananpassungen, änderte SWISS meine Reservierung rund ein halbes Dutzend mal, bevor sie endgültig storniert wurde.

Die einzige Möglichkeit für eine Reise in First Class war daher eine Umbuchung auf den Lufthansa Flug nach Chicago O´Hare (ORD). Bei meinem letzten Anruf erfuhr ich vom Hotline-Mitarbeiter, dass mittlerweile 16 verschiedene Tickets unter meiner Buchungsnummer zu finden waren!

Obwohl ich mich auf meinen SWISS First Class Flug mit der Boeing 777 gefreut hatte, war ich mit dieser Lösung mehr als zufrieden. Die “Queen of the Skies” ist mein absolutes Lieblingsflugzeug und Lufthansa meine unangefochtene Lieblingsfluggesellschaft.

Erfahrung am Boden

Außer als ich mich bei Ankunft in Chicago ein Mitarbeiter des First Class / HON Circle Service in Empfang nahm, gab es diesmal absolut nichts, was man sonst bei einem Lufthansa First Class Flug am Boden erwarten darf. Also keine First Class Lounge oder Besuch des First Class Terminals (FCT), kein schicker Porsche-Transfer samt Begleitung vorbei an der Schlange ins Flugzeug.

Da mir dies im Vorfeld bekannt war und ich Verständnis für die Maßnahmen habe, war ich darüber aber auch nicht enttäuscht.Frankfurt Flughafen Terminal 1 Z Gates

Eine negative Überraschung war dagegen das Boarding in Frankfurt. An den Z-Gates wurden neben meinem Flug nach Chicago noch die zwei United-Flüge nach Newark (EWR) und Washington (IAD) abgefertigt. Auf allen Flügen verzögerte sich das Einsteigen und der spätere Abflug um fast 45 Minuten, da einer so großen Anzahl von Passagieren  das Einsteigen verweigert wurde.

Es war unglaublich, wie viele Passagiere scheinbar erst am Gate von den aktuell geltenden Einreisebeschränkungen in die USA zu erfahren schienen. Lufthansa handhabte die Situation – erwartungsgemäß – besser als United. Dort wurden zahlreiche Passagiere, die augenscheinlich weder Englisch noch Deutsch verstanden, laut angeschrien und letztendlich von Beamten weggebracht wurden.

Auch interessant: Bei welchen europäischen Airlines gilt eine Maskenpflicht an Bord?

Auch der Boarding-Prozess meines Lufthansa-Fluges war chaotisch. Nachdem zunächst Familien mit kleinen Kindern einsteigen durften, wurde das Boarding für First Class, Business Class, HON Circle, Senatoren und Star Alliance Gold angekündigt. Woraufhin sich eine Art Wettrennen der (überwiegend) us-amerikanischen Fluggäste um die vordersten Plätze zum Einsteigen ereignete.

Ich nahm es gelassen und betrat nach etwas Warten hinter der regulären Warteschlange die Fluggastbrücke und kurz darauf über die vordere Tür das Hauptdeck der Boeing 747-8i.

Unmittelbar nach dem Einsteigen überreichte ich dem Purser meine Bordkarte und teilte ihm freudig mit, dass ich nach links abbiegen werde. Während die Atmosphäre zuvor deutlich angespannt war, hellte dieser Lacher die Stimmung direkt spürbar auf.Boarding Lufthansa Flug Frankfurt nach Chicago

Kabine & Sitz

Die insgesamt acht Sitze der Lufthansa First Class in der Nase der Boeing 747-8i verteilen sich über drei Reihen. Neben drei Einzelsitzen auf jeder Seite des Flugzeugs gibt es zwei zusammenhängende Sitzplätze. Diese befinden sich als einzige in der Kabinenmitte, direkt hinter der Bar unterhalb des Lufthansa-Kranichs.

Die Kabine war in einem makellosen Zustand und wirkte sogar sauberer aus als einige Krankenhäuser, die ich gesehen habe. Zusätzlich liefen die Flugbegleiter mit Desinfektionstüchern durch die Kabine und säuberten  alle Tische und Sitze für den Fall, dass ich später meinen Platz doch noch wechseln wollte.Lufthansa First Class Kabine Boeing 747-8 Sitz 1A 2A und 3ALufthansa First Class Kabine Boeing 747-8iNormalerweise würde ich nicht in 1A sitzen, da mir dieser zu nahe an 1K ist. Aufgrund der Buchungslage vermutete ich aber, dass ich der einzige Passagier in First Class sein würde und sollte nicht enttäuscht werden. Sofort kam eine Flugbegleiterin aus der Galley zu mir, um mich an Bord zu begrüßen. Außerdem erklärte sie, dass ich heute der einzige Passagier in First Class sei und mir daher gerne einen Platz aussuchen könne. Diese Einladung nahm ich natürlich allzu gerne an.

Mein eigentlicher Lieblingsplatz ist 2A oder alternativ 2K, da diese Alleinreisenden etwas mehr Privatsphäre bieten. Die dritte Reihe ist mir dagegen zu nah an den Schränken und der Küche.

Ansonsten war an Kabine und Sitzen auf diesem Flug während der Coronavirus-Pandemie nichts ungewöhnlich. Bemerkenswert war jedoch das Fehlen der berühmten Lufthansa First Class Rose, auch wenn nicht tragisch, so fühlte es sich dennoch merkwürdig an.Sitz 1A Lufthansa Boeing 747-8iSitz 2K Lufthansa Boeing 747-8iFernbedienung Lufthansa First Class Sitz

Ausstattung & Komfort

Das aktuelle Amenity Kit der Lufthansa First Class kommt von Porsche Design und gefiel mir sehr gut. Auch der van Laack Pyjama der Porsche Edition war eine positive Überraschung. Besonders die Hosen waren deutlich weicher und bequemer zu tragen, als die zuletzt von Lufthansa ausgegebenen “Krankenhaushosen”.

In Bezug auf Flauschigkeit und Tragekomfort sowie das unheimlich stillvolle Design, erinnerte er mich sehr stark an die früheren Schlafanzüge bei British Airways.

Im Amenity Kit befanden sich die typischen Pflegeprodukte von La Prairie, dazu Schlafmaske, Socken, Zahnbürste usw. Das aktuell übliche Handdesinfektionsmittel stand ebenso wie Creme, Gesichtsspray, Erfrischungstücher, Bürste und Rasierzeug in den Toiletten zur Verfügung.Amenity Kit Porsche Design Lufthansa FirstAmenities im Waschraum Lufthansa First Class

Der 17-Zoll-Bildschirm wirkt im Vergleich zu anderen modernen Kabinen wie der SWISS 777 mittlerweile ein wenig veraltet. Auch allgemein ist die Film- und Serienauswahl des Lufthansa Inflight Entertainment bei weitem nicht die größte. Ein Aspekt der mich nicht weiter störte, da ich während meines Fluges nichts anderes als die Landkarte genutzt habe und mich stattdessen lieber mit der Crew über die aktuelle Situation unterhielt.

Wie üblich in Lufthansa First Class, erhielt ich einen Voucher für die kostenfreies WiFi an Bord. Im Gegensatz zu vielen meiner früheren 747 Flüge i funktionierte das Internet den gesamten Flug über reibungslos.

Speisen & Getränke

Vor dem Flug hatte ich Gerüchte darüber gehört, dass Lufthansa aufgrund coronabedingter Service-Einschnitte vorübergehend keinen Champagner in First Class servieren würde. Das waren zum Glück jedoch Fake-News, da insgesamt vier Flaschen für mich geladen waren. Drei Flaschen davon waren Lanson – Noble Cuvee Jahrgang 2005, der für ungefähr 90 Euro pro Flasche im Einzelhandel erhältlich ist. Dazu gab es eine Flasche Piper-Heidsieck, die für das Begrüßungsgetränk vor dem Abflug vorgesehen war. Ich erhielt jedoch bereits auch schon vor dem Start ein Glas vom Lanson.

In Folge der Corona-Maßnahmen gab es  keine Speisekarten an Bord, wofür sich der Purser ausgiebig entschuldigte. Stattdessen zeigte er mir einen LSG-Ausdruck aller Speisen, die auf diesem Flug verfügbar waren. Interessanterweise waren alle Optionen auf diesem Flug vegetarisch / vegan. Für mich war das kein Problem, da sie bei jedem Gang eine meiner Lieblingsspeisen servierten. Dennoch war es schon sehr ungewöhnlich, dass das einzige, was auf der Speisekarte stand, Spargel war.

Auf diesem Flug gab es also keine Wahlmöglichkeit beim Menü, ob man es mochte oder eben nicht:

Als Amuse-Bouche gab es einen Ziegenkäse mit Pesto.Amuse-Bouche Lufthansa First Class

Bei der Vorspeise bin mir nicht sicher, was das genau war, irgendeine Kombination aus Käse und Gemüse. Das einzige, was ich davon auswählte, war ein marinierter Spargel in einer weißen Sauce.

Natürlich habe ich zwischen der Vorspeise und der Suppe den traditionellen Kaviar Gang bestellt und zusammen mit dem Service vor der Ankunft tatsächlich die ganze Dose davon gegessen.traditioneller Kaviar Service Lufthansa Service Class

Kaviar Gang Lufthansa First ClassBeim Bordservice gab es bis auf die Tatsache, dass die Flugbegleiter natürlich eine Maske trugen und den Brotkorb vier Meter entfernt hielten, keine Abweichungen vom Standardablauf. Der Tisch wurde eingedeckt und die Speisen ohne Tablett serviert.

Als Suppe gab es (natürlich) eine Spargelcremesuppe, diese war geschmacklich gut, aber von ihrer Konsistenz etwas zu dick.

Der Spargel als Hauptgang kam mit Salzkartoffeln und Sauce Hollandaise. Er war tatsächlich so gut, dass ich eine zweite Portion bestellte. Normalerweise hätte ich ja bereits vor Abflug in der Lounge etwas gegessen, so dass ich auf diesem Flug deutlich hungriger als sonst war. Zwei Portionen weißer Spargel reichten dann aber wirklich aus.Hauptspeise Spargel LH First Class

Vor jedem Gang habe ich eine kleine Weinprobe gemacht; das ist bei Lufthansa immer ein fantastisches und sehr einzigartiges Erlebnis. Aus den vier Weißweinen habe ich mich schließlich für einen Weißburgender entschieden. Von den vier möglichen Rotweine für meinen Nachtisch habe ich nur zwei probiert, da ich wusste, dass die anderen beiden nicht meinen Geschmack treffen würde und ich unnötige Flaschen verschwenden wollte.Weinauswahl Lufthansa Fist Class

Zum Dessert gab es trotz der aktuellen Corona-Maßnahmen den üblichen Käsewagen. Ich war mit der Auswahl zufrieden und beschränkte mich hauptsächlich auf den Weichkäse. Glücklich, dass es dieses traditionelle Lufthansa Service-Element auch auf diesem Flug gab, genoß ich meinen italienischen Rotwein probierte noch ein wenig vom Portwein.

Außerdem gab es noch einen Teller mit Kuchen und Eis, was ich jedoch es nicht gekostet habe.Käse Teller Lufthansa First ClassDer Service vor der Ankunft bestand aus einem Antipasti-Teller mit spanischem Käse und gegrilltem Gemüse. Besonders die Präsentation war hierbei wirklich gelungen, dazu hatte ich noch Portion Kaviar.Snack vor der Ankunft in Chicago

Der Essens-Service dauerte rund fünf Stunden und war wirklich fantastisch. Die Crew hätte nicht aufgeregter und glücklicher sein können, endlich wieder in der Luft zu sein. Alle bestätigten mir, das dies ihr erster Return-Flug seit März war und bekam ich wirklich den vollen 5-Sterne-Service, inklusive Weinproben und allem drumherum.

Da ich der einzige Gast in First Class war, erhielt ich die ungeteilte Aufmerksamkeit der Crew, die so im Grunde die gesamte Dauer mit mir interagierte.

Service

Selbst in First Class gibt es gute und schlechte Flüge. In Bezug auf den Service war dieser Lufthansa-Flug wirklich eine herausragende Erfahrung. Die Motivation der Besatzung, trotz der aktuellen Umstände wieder bei der Arbeit zu sein, machte meinen Flug nach Chicago zu etwas ganz besonderem.

In allen Aspekten des Services wuchs diese Kabinenbesatzung über sich hinaus. Ich konnte die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Crew spüren und wie es genossen, mit mir zu plaudern oder mir eine komplette Flugzeug-Tour zu bieten. Es kamen sogar einige Flugbegleiter, die ich von früheren Flügen kannte, kamen, um Hallo zu sagen und waren so glücklich, ein Glas Champagner in der First Class einzuschenken, obwohl sie dort sonst nicht arbeiten dürfen.Pre-Departure-Drink Lufthansa First Class

Lufthansa Boeing 747-8i Blick von Sitz 2KBett in der Lufthansa First Class Boeing 747-8i

Gesamteindruck

In Zeiten, in denen unser Leben und die Welt Kopf stehen, war es so schön, etwas gewohntes und beständiges zu erleben. Auch Lufthansa First Class mit Mund-Nasenmasken.

Allerdings war ich auch der einzige Passagier, der sie nicht während des gesamten Fluges tragen musste, wie mir die Crew erklärte. Bei meiner Tour durch das Flugzeug konnte ich sehen, dass diese Vorgabe auch eingehalten wurde. Eine verständliche Maßnahme, die den Flug sicher deutlich unbequemer macht.

Trotz Corona und auch ohne Lounge-Erlebnis habe ich meinen Flug in Lufthansa First Class mit der Boeing 747-8 sehr genossen. Ich freue mich bereits auf meinen Rückflug und (hoffentlich) viele weitere Flüge mit dem Kranich.

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